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Infos und Fotos der Bürgerreise nach Frankreich 09.-12.05.2013 (12. 05. 2013)

Auszug aus dem Artikel in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung vom 15.05.2013

von Jürgen Matz:

Sarstedt (jm). Von Donnerstag bis Sonntag voriger Woche besuchten 44 Sarstedter Bürger die französischen Partnerstädte Gaillon und Aubevoye, 13 von ihnen waren erstmals dabei.

Nach etwa 12stündiger Fahrt kamen die Gäste am Donnerstagmorgen rechtzeitig zum Frühstück um 8.30 Uhr in Aubevoye im „Salle de la famille“, dem Dorfgemeinschaftshaus, an, wo sie vom Bürgermeister von Gaillon, M. Le Dilavrec, offiziell begrüßt wurden. Über eine nette Geste der Gastgeber freuten sich die Sarstedter besonders: Die Programme für die Besuchstage wurden ihnen in Werbetaschen überreicht, auf denen ein Hinweis auf die 50-jährige Partnerschaft zwischen Frankreich und Deutschland, dem Elysée –Vertrag, gedruckt war.

Den ersten Nachmittag verbrachten die Gäste gemeinsam mit ihren Gastgebern. Einige Sarstedter waren erstmals dabei, sie erkundeten die Umgebung der Partnerstädte, das Schloss von Gaillon und das Chateau Gaillard mit dem herrlichen Blick auf die Seine. Andere besichtigten die Domaine de Villarceau mit den herrlichen Parkanlagen, dem Schloss aus dem 18. Jahrhundert und dem Herrenhaus. Die Anlagen wurden teilweise bereits im 15. Jahrhundert angelegt, in der Chronik wird sogar davon ausgegangen, dass die Entstehung der Anlage schon im 11. Jahrhundert mit einer kleinen hölzernen Burg und der Gründung des weiblichen Priorates der Benediktinerinnen begann. Auf 800 ha befindet sich heute dort eine ökologisch bewirtschaftete Domäne, ein Golfplatz und das Anwesen mit den Schlossanlagen.

Am Freitagmorgen hieß es „früh aufstehen!“ – Bereits um 6.45 Uhr fuhr die Gruppe nach Caen, wo die Männer-Abtei besichtigt wurde. Weil Wilhelm der Eroberer gegen den Willen des Papstes seine entfernte Cousine, Matthilde von Flandern, 1050 geheiratet hatte, ließ er diese ab 1066 „als Buße“ bauen. Weitere interessante Informationen zur normannischen Geschichte wurden vermittelt.

Einer kürzeren Freizeit in Caen folgte ein gemeinsames Mittagessen mit Picknick, bevor der Colline aux oiseaux, der Vogelhügel, das nächste Ziel war. Eine Müllhalde war zu einem wunderbar angelegten Erholungsgebiet mit kleinem Tierpark mit heimischen Tieren umgestaltet worden.

Zum Abschluss der Tagesfahrt wurde der mondäne Badeort Deauville besichtigt. Noble Geschäfte und die Strandpromenade spiegeln die Welt des Luxus wieder. Hier finden die amerikanischen und neuerdings auch asiatischen Filmfestspiele, wichtige Pferderennen, Reit- und Golfturniere statt. Die teuren Jachten im Hafen und großen PKWs lassen die hohen Grundstückspreise erahnen.

Der Sonnabend stand wieder zur freien Verfügung. Besucht wurden u.a. die Gärten von Claude Monet in Giverny, der Markt von Vernon mit seinen ausladenden Marktständen oder eine Domäne, auf der Cidre produziert wird.

Die Abschlussfeier war für den Sonnabendabend geplant. Die Sarstedter spielten, unter Einbeziehung ihrer französischen Gastgeber, das Märchen von Aschenputtel. Eine Gruppe um Kea Jünemann, Susanne Mehlich und Diana Meereis hatte alles mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet.

Auch die Franzosen hatten eine Vorstellung erarbeitet: In einer Unterrichtsstunde wurden die verschiedenen Regionen Frankreichs abgefragt und dann originell und ausgesprochen komisch von der Lehrerin angekündigt. Hinsichtlich der Region Elsass-Lothringen beispielsweise wurde das gemütliche elsässische Schwätzen aufs Korn genommen, bei den Bretonen echter Fisch und Seetank ins Publikum geworfen. Die Corsen sangen herzzerreißend mit Flinten auf dem Rücken, stelzenlaufende Schäfer aus Aqitanien banden das Publikum bei der Schafsuche mit ein oder das Männerballett aus Polynesien tanzte hinter einer Inselschönheit her. Nach der Darbietung erhielten die Sarstedter einen Präsentkorb mit Spezialitäten der einzelnen Regionen. Gabi Neumann, stellvertretende Vorsitzende des Sarstedter Partnerschaftskomitees war noch nach der Rückkehr nach Sarstedt begeistert: „Man kann sich diese Darbietung nur schlecht vorstellen – so perfekt, genial, geistreich und lustig war sie !“

Mit einer Bilder-Show und der entsprechenden Musik dazu gedachten die Franzosen des verstorbenen Vorsitzenden des Sarstedter Partnerschaftskomitees, Michael Fricke. Den Sarstedtern und französischen Gastgebern sei dabei nicht nur „ein Schauer über den Rücken gelaufen“, so Gabi Neumann, sondern da seien „auch Tränen geflossen“.



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